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Innovativ, agil, risikobereit – diese Eigenschaften machen viele Start-ups erfolgreich. Doch wie lässt sich dieser unternehmerische Geist auch in Unternehmen integrieren?

Das kreative, dynamische und ungebremste Mindset von Start-ups ist für Unternehmen oft schwer umsetzbar – zu riskant, zu unvorhersehbar. Dennoch wollen viele davon profitieren und investieren gezielt in Start-ups. Dabei lässt sich der Innovationsgeist der Jungunternehmen auch in den eigenen, etablierten Strukturen entfachen. Der Schlüssel dazu ist «Intrapreneurship»: Mitarbeitende, die aus eigenem Antrieb unternehmerisch denken, innovativ handeln und dabei von den Ressourcen und dem stabilen Umfeld ihres Unternehmens profitieren.

Innovationsmotor, der sich rechnet

Dass sich dieser Ansatz lohnt, belegen zahlreiche Studien. Intrapreneurship steigert nicht nur Kreativität und Innovationsgeschwindigkeit, sondern senkt auch Kosten und erhöht die Mitarbeiterbindung. «In vielen Fällen entsteht eine echte Win-win-Situation», bestätigt Samuel Böhni, Dozent und Projektleiter am Institut für Innovation, Design und Engineering an der FH Ost. Unternehmen profitieren von frischen Ideen und neuen Märkten, während Mitarbeitende mehr Freiraum zur Gestaltung erhalten. Zudem bietet die Verbindung aus Start-up-Denken und bestehender Infrastruktur entscheidende Vorteile: Zugang zu Netzwerken, Ressourcen und einem stabilen Vertrauensumfeld.

Strategien zur Förderung von Intrapreneurship

  1. Sensibilisierung & Show Cases: Mitarbeitende für unternehmerisches Denken begeistern, etwa durch Startup-Workshops, Innovationsmessen oder Projektwochen, in denen Mitarbeitende eigene Start-ups simulieren.
  2. Spin-offs & Ausgründungen: Wenn eine Idee im Kerngeschäft nicht umsetzbar ist, kann sie als eigenständiges Spin-off weiterentwickelt werden.
  3. Nähe zu Start-ups suchen: Gemeinsame Arbeitsräume, Kooperationsprojekte oder direkte Beteiligungen ermöglichen Einblicke in die Denkweise und Entscheidungsprozesse junger Unternehmen.
  4. Zusammenarbeit mit High-Potentials: Kooperationen mit Studierenden bringen frische Perspektiven und fördern Innovation.
  5. Kreative Arbeitsräume schaffen: Eine inspirierende Umgebung fördert kreative Ideen.
  6. Hackathons & Makeathons nutzen: In solch kurzen, intensiven Wettbewerben entstehen innovative Lösungen. Extern daran teilnehmen oder in-house organisieren.
  7. Interne Innovationsplattformen etablieren: Regelmässige Austauschformate oder digitale Plattformen ermöglichen den internen, hierarchiefreien Austausch neuer Ideen.
  8. Externe Innovationsnetzwerke nutzen: Förderprogramme bringen Unternehmen mit passenden Innovationspartnern zusammen.
  9. Reinkarnation: Manchmal braucht es einen radikalen Schritt: das Unternehmen von Grund auf neu auszurichten.

Offenheit und Akzeptanz schaffen

Samuel Böhni ist überzeugt, dass Intrapreneurship in vielen Fällen positive Effekte bringt und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens deutlich steigern kann. Dennoch betont er: Es brauche die Unterstützung durch die Mitarbeitenden, bevor man versuche, eine neue Mentalität in der Unternehmenskultur zu etablieren. Intrapreneurship einzuführen bedeutet, gezielt Anreize auf verschiedenen Ebenen zu setzen, um Mitarbeitende zu ermutigen, eine unternehmerische Denkweise zu entwickeln. Hat man dies einmal erreicht, kann diese Denkweise als nachhaltiger Motor für Veränderung dienen und kreative Lösungen und Innovation nachhaltig im Unternehmen fördern.


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